Klimaneutraler Transport – vom
Steinbruch bis zur Kundschaft

E-Dumper – das geniale Kraftwerk

Der E-Dumper im Steinbruch von Vigier Ciment setzt neue Massstäbe in der Elektromobilität. Er transportiert pro Ladung bis zu 65 Tonnen Gestein für die Zementproduktion. Den benötigten Strom produziert er gleich selbst.

Der E-Dumper von Vigier war bei seiner Inbetriebnahme 2018 das grösste E-Fahrzeug der Welt. Getauft ist er auf den Namen «Lynx» (Luchs). Der riesige Muldenkipper ist im Steinbruch Tscharner im Berner Jura im Einsatz, um Mergel und Kalkstein vom oberen ins untere Grubenareal zu transportieren. Beim Abwärtsfahren mit 65 Tonnen Lastgewicht produziert die Rekuperationsbremse Strom. Und zwar mehr als genug für die anschliessende Leerfahrt nach oben.

Entwickelt wurde der «Lynx» in Partnerschaft mit der Firma Kuhn, in Zusammenarbeit mit zwei Hochschulen und mit der Unterstützung des Bundesamtes für Energie. Er bewältigt die erste Etappe der grünen Reise rein elektrisch. Ohne Abgase, ohne CO2-Emissionen und ziemlich leise. Fast wie der scheue Luchs, der in den letzten Jahren auf den Jurahöhen wieder heimisch geworden ist.

Kontakt: Thierry Gaschen

E-Förderband – energiefreundlicher Schwertransport

Wie transportiert man jährlich eine halbe Million Kubikmeter Gestein umweltfreundlich durch eine sensible Juralandschaft? Und produziert dabei erst noch Strom? Vigier hat mit dem unterirdischen E-Förderband vom Steinbruch Tscharner bis zur Zementfabrik eine geniale Lösung entwickelt.

30 000 Lastwagenfahrten jährlich wären nötig, um den auf einem Jurahügel abgebauten Mergel und Kalkstein auf engen Strassen in die Zementfabrik von Péry zu transportieren. Vigier hat einen besseren Weg gefunden: Ein Förderband schickt das Material vom Steinbruch Tscharner direkt durch den Berg ins Tal zum Zementwerk. Kein Lärm, keine Schwerverkehr durch Wälder und Dörfer, keine Abgase, kein CO2-Ausstoss. Der Transport erfolgt diskret durch einen 2325 Meter langen Tunnel – den längsten privaten Tunnel Europas.

Wie der E-Dumper nutzt das Förderband die Schwerkraft, um Strom zu erzeugen. Dank der Höhendifferenz von 300 Metern kann das beladene Förderband einen Generator antreiben. Dieser produziert jedes Jahr rund 90 Megawattstunden elektrische Energie. Auch auf der zweiten Etappe der grünen Reise gilt: Strom produzieren ist besser als Diesel verbrennen.

Im Zementwerk angekommen, werden der Kalkstein und Mergel zu Zement verarbeitet. Die Herstellung von Zement ist energieintensiv. Vigier befeuert den Brennofen von Péry fast ausschliesslich mit alternativen Brennstoffen wie Altholz, Altöl oder Lösungsmittel, für die nur noch eine thermische Verwertung in Frage kommt. Seit 2017 verwendet Vigier ausschliesslich erneuerbare, zertifizierte elektrische Energie aus Wasserkraft. So konnte die CO2-Bilanz der Zementproduktion schon deutlich verbessert werden.

Kontakt: Matthias Bürki

Eisenbahntransport – eine saubere Sache

Mehr als die Hälfte des Zements verlässt die Fabrik in Péry auf dem Schienenweg. Der Transport mit der Bahn ist nicht nur effizient, sondern auch umweltschonend. Wo der direkte Schienenanschluss fehlt, nutzt Vigier die Möglichkeiten des kombinierten Verkehrs.

Rund 30 Betonwerke in der ganzen Schweiz sind die Hauptabnehmer des Zements von Vigier, dazu kommen unzählige kleinere Kundinnen und Kunden. Wenn immer möglich wird der Baustoff mit der Bahn an den Bestimmungsort befördert – alles in allem mehr als 50 Prozent der jährlichen Produktion von 900 000 Tonnen. Für den Transport setzt Vigier eine Flotte von 230 modernsten Eisenbahnsilowagen ein. Weil die Bahn in der Schweiz elektrisch betrieben wird, profitieren die Umwelt und das Klima auch auf der dritten Etappe der grünen Reise von der Vigier-Transportlogistik.

Der Schienenweg führt aber nicht immer direkt ans Ziel. Doch auch in solchen Fällen erfolgt der Transport bis zum bestgelegenen Umschlagpunkt häufig mit der Bahn und nur auf der «letzten Meile» mit dem Lastwagen. Um die fossilen CO2-Emissionen zu reduzieren, wird die Lastwagenflotte zudem mit bis zu 100% Biodiesel betrieben. Der nachhaltige Biodiesel wird ausschliesslich aus Altspeiseölen und -fetten hergestellt.

Kontakt: Thierry Gaschen

E-Sattelschlepper – hier beginnt die Zukunft

Zementtransporte auf der Strasse bleiben in vielen Fällen unverzichtbar. Vigier zeigt, dass dies auch klimaschonend elektrisch geht. Der neue E-Sattelschlepper mit Siloauflieger fährt mit sauberem Strom vom Zementwerk bis vor die Haustüre von Kundinnen und Kunden in der ganzen Schweiz.

Der Siegeszug der Elektromobilität bei Personenwagen ist kaum noch aufzuhalten. Für den Transport schwerer Lasten über längere Strecken waren Batteriefahrzeuge bis vor kurzem aber wenig geeignet. Vigier wartet nicht länger zu und hat seit August 2022 einen Elektro-Sattelschlepper mit Siloauflieger für den Zementtransport in Betrieb genommen. Damit lässt sich die dritte Etappe der grünen Reise jetzt erstmals auch dort CO₂-frei bewältigen, wo ein Bahntransport nicht möglich ist.

Im E-Sattelschlepper von Vigier kommt eine 680-KWh-Hochleistungsbatterien der neusten Generation zum Einsatz. Damit schafft der Transporter Strecken über 400 Kilometer – natürlich mit sauberem, erneuerbarem Strom aus Wasserkraft.

Mit dem E-Sattelschlepper endet die dritte Etappe der grünen Reise. Die rein elektrische Transportkette vom Steinbruch bis zur Betonzentrale ist Realität. Bis alle Fahrzeuge von Vigier elektrisch – oder vielleicht auch mit Wasserstoff – angetrieben werden, dauert es noch eine Weile.

Doch das ist kein Grund, untätig zu bleiben. Deshalb setzt Vigier bei seiner Baumaschinen- und LKW-Flotte vermehrt auf Biotreibstoffe aus biologischen Abfällen. 2021 wurden auf diese Weise bereits über eine Million Liter Diesel ersetzt und über 2000 Tonnen CO₂ eingespart.

Kontakt: Thierry Gaschen 

E-Betonfahrmischer – klimaschonend bis zur Baustelle

Vigier stellt aus eigenem Zement jedes Jahr Hunderttausende von Kubikmetern Beton her, die rasch zu den Kundinnen und Kunden in der Region gebracht werden müssen. Zusätzlich zum elektrisch transportierten Zement erweitert der neue E-Betonfahrmischer die grüne Reise.

Ein Betonfahrmischer braucht Energie nicht nur zum Fahren, sondern auch um die Mischtrommel ständig anzutreiben. Bis vor kurzem schienen E-Lastwagen deshalb wenig geeignet, um Transportbeton auf die Baustellen zu liefern. Mit dem neuen E-Betonfahrmischer von Vigier ändert sich das. Er schafft mit einer Batterieladung rund 150 Kilometer, bevor er an die Steckdose muss. Das reicht oft, um das Tagespensum zu bewältigen. Denn die Wege zu den Kundinnen und Kunden sind häufig kurz, weil Vigier mit seinen regionalen Betonwerken immer in der Nähe ist.

Damit endet die grüne Reise – elektrisch und klimaschonend vom Steinbruch bis zu den Kundinnen und Kunden.

Kontakt: Fritz Blum